Psychotherapeutische Praxis
Verhaltenstherapie • Schematherapie • EMDR

Traumatherapie / EMDR

Traumatherapie/EMDR

Einschneidende belastende Erfahrungen wie schwere Unfälle, (Mit-)erleben von emotionaler, körperlicher oder sexueller Gewalt, Überfälle, schwere Schicksalsschläge oder Naturkatastrophen können dazu führen, dass Betroffene noch lange unter den Folgen des Ereignisses leiden. Nicht selten entwickeln sich erst Monate oder Jahre nach dem Ereignis Symptome, die nicht immer mit dem traumatischen Ereignis in Zusammenhang gebracht werden und dadurch doppelt belastend erlebt werden.

In meiner Praxis biete ich neben Unterstützung in akuten Krisensituationen traumaspezifische Therapie für manifeste Traumafolgestörungen wie Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), komplexe Traumafolgestörungen sowie Störungen, die sich einem weiteren Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis entwickeln können wie Depression, Angsterkrankungen oder somatoforme Störungen an

Als Methode zur Wahl dient hier neben dem Einsatz verhaltens- und schematherapeutischer Techniken die sog. EMDR-Methode, in der ich ausgebildet und zertifiziert bin.

EMDR

EMDR steht als Abkürzung für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf Deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung und gilt derzeit als eine der wirksamsten und zugleich schonendsten Behandlung von Traumafolgestörungen.

Entdeckerin und Entwicklerin der Methode ist Francine Shapiro Ph. D., eine Forscherin am Mental Research Institute in Palo Alto (Kalifornien). Durch Zufall erlebte sie Ende der 80er Jahre eine spürbare Reduzierung ihrer aufgrund einer Krebsdiagnose hohen psychischen Belastung als sie während eines Spaziergangs in einem Park die Augen schnell hin und her bewegte. Ausgehend von dieser Erfahrung entwickelte sie diese Methode zur Behandlung von traumaspezifischen Störungen systematisch zu der heute etablierten Form weiter.

EMDR stellt kein eigenständiges Therapieverfahren dar, sondern versteht sich vielmehr als zeitökonomische und effektive Methode, die schulenübergreifend in nahezu alle Psychotherapieverfahren integrierbar ist und als zentraler Baustein in die Gesamtstrategie der oft komplexen Behandlung von Traumafolgestörungen eingebettet wird.

Kernstück der Methode ist die Arbeit mit belastenden Erinnerungen, die nicht ausreichend verarbeitet werden konnten und entsprechend zu psychischen Störungen führen. Während der Patient sich gedanklich auf diese belastenden Erinnerungen fokussiert, folgt er gleichzeitig mit den Blicken den Fingerbewegungen des Therapeuten, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt.

Die genauen Wirkmechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, doch scheint diese „bilaterale Stimulation“ einen Verarbeitungsprozess traumatischer Erfahrungen im Gehirn anzustoßen, der bis dahin nicht in ausreichender Form stattgefunden hat. Patienten spüren das durch ein Verblassen belastender Erinnerungen oder auch Veränderung ihrer Interpretation damaliger Ereignisse über neue Assoziationen, was mit zum Teil erheblicher psychischer Entlastung einhergeht.

Während die klassische EMDR-Methode rückwärts gerichtet ist, also schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit zum Thema macht, wurden auch Varianten entwickelt, die vorrangig in die Zukunft gerichtet sind und an vorhandene Ressourcen anknüpfen. So lässt sich bei anstehenden Herausforderungen mit Hilfe der sog. Absorptionstechnik über Anknüpfen an positive Erinnerungen und eigene Stärken Belastungserleben deutlich reduzieren.

Wie jedes andere seriöse Heilverfahren auch musste EMDR wissenschaftlich fundierte Wirksamkeitsnachweise erbringen. Nach umfangreichen Studien wurde EMDR 2014 vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (GBA) als Methode zur Behandlung von Posttraumatische Behandlungsstörungen (PTBS) bei Erwachsenen anerkannt. Sie gilt damit als die bislang effektivste Behandlungsmethode für PTBS ( vgl. Schulz et al. 2015).

Mittlerweile findet die Methode auch bei anderen psychischen Störungen wie Depression, Ängsten, somatoformen Schmerzen oder Zwängen Anwendung und kann auch hier mittlerweile wissenschaftlich gut fundierte Erfolge aufweisen.


Dipl.-Psych. Maria Meise
Psychologische Psychotherapeutin